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November, ein düster - realistisches Wortgemälde einer grauen und grauslichen Jahreszeit

Ihr erinnert Euch sicher an den Jk Christoph vom Hohen Reyche Holmia, der im Ostermond dieser Jahrung zweymal bey uns eynritt. Wir hörten bey den Sippungen von Jk Christoph, dass  er vor eynigen der Jahrungen im profanen Leben Pastor an der Kirche...

November

Ein düster - realistisches Wortgemälde einer grauen und grauslichen Jahreszeit

November: Dunkel sind die Tage
und wechselhaft die  Wetterlage,
die, wenn das Radio nicht irrt,
demnächst noch wechselhafter wird,
bis sie so mies ist irgendwann,
dass sie nicht mieser werden kann.
Der Herbststurm heult in kahlen Zweigen
wie ein Konzert verstimmter Geigen.
Erwartung, Leben, Farbe, Glück
ziehn sich ins Innere zurück.
Was bleibt, ist die von Schmuck befreite,
erstarrte, blasse Außenseite,
Gespinst von Angst- und Nebelschwaden,
kein Sonnenlicht, kein roter Faden.
Der Tod spielt auf zum Grabgesang
kurz vor dem Weltenuntergang.
Man merkt es hier und überall:
Was existiert, ist Rauch und Schall,
kurzlebig, hohl, vergänglich, nichtig,
vorübergehend, endlich, flüchtig.

Die Autos schleudern Schmutzfontänen,
Schneematsch mischt sich dabei mit Tränen
des Zorns, der Ohnmacht und der Wut –
Weinen erleichtert und tut gut! –,
denn wenn die Elemente toben
kommt Nass von unten und von oben.
Es tropft von Bäumen und aus Rinnen,
erst tropft es draußen, später drinnen.
Es tropft die halb verschleimte Nase,
dann tropft womöglich gar die Blase,
und schließlich macht es tropf, klopf, tropf
im fiebrigen Gehirn im Kopf.
Die neuste Form der Hongkonggrippe
schwächt Lunge, Denkkraft und Gerippe,
weil wir beständig importieren
die neuesten Erkältungsviren,
die andre rücksichtslos verpusten
durch lautes Niesen, feuchtes Husten.
Wir füh´n uns innerlich verschnupft
und außen wie ein Huhn gerupft,
beziehungsweise Gänsehaut
schon mittags, wenn der Morgen graut.
Lust, Mut und Hoffnung sind gebrochen,
gelähmt sind Muskeln, Sehnen, Knochen,
 

so dass wir durch die Gegend schleichen
gleich lebenden Beinaheleichen.
Ja selbst die Katze und der Hund
tun so, als wär´n sie nicht gesund.
Wir seufzen tief und sind verbittert,
weil in und um uns alles zittert
bis in das innerste Gedärme.
Verzweifelt suchen wir nach Wärme,
vielleicht mit langen Unterhosen
und doppelt viel Spirituosen,
und kriechen fast in den Kamin,
um Frost und Grauen zu entfliehn.

Doch trotzdem werden wir nicht heiter.
Wir frieren, und es friert stets weiter.
Die Antiinfluenzaspritze
tat weh, doch war zu sonst nichts nütze.
Wir lutschen Eukalyptusdrops
zwecks baldigen Bazillenstopps.
Doch die vermehr´n sich wie die Hasen
in solchen Katastrophenphasen.
Sie fressen quer durch das Skelett
sich unbehindert rund und fett
und machen sich´s total bequem
im menschlichen Immunsystem.

Trotz aller Mühen will´s nicht glücken,
was uns bedrückt, zu unterdrücken.
Melancholie zerfurcht die Seele,
und Heiserkeit zerkratzt die Kehle,
so dass wir wie die Raben krächzen
und sehnlichst nach Befreiung lechzen.

Ich selbst zieh mich ab nun ein Stück
aus diesem Jammertal zurück
so wie zum Winterschlaf die Schnecke,
verkriech mich unter meiner Decke,
verträume Grauen, Grau und Plage
und warte dort auf bess´re Tage.

Verehrte Schwestern, liebe Brüder,
wir sehen uns im Frühling wieder,
wenn hell und mild die Sonne lacht.
Auf Wiedersehn und gute Nacht.
Gern wach ich auf im warmen Licht.
November, nein, den mag ich nicht.
 

Christoph Hartlieb

 

Siehe auch:

Kirchenschlaf
Der vielliebe Jk Christoph, der während der Winterung 153 / 154 zweimal in unser Reych einritt, hat unserem nicht hoch genug zu lobenden Rt Spontan eine Fechsung zum Thema Winterschlaf, ach nein, es war Kirchenschlaf, per elektrifiziertem Sendwisch über

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Siehe auch:

Kirchenschlaf
Der vielliebe Jk Christoph, der während der Winterung 153 / 154 zweimal in unser Reych einritt, hat unserem nicht hoch genug zu lobenden Rt Spontan eine Fechsung zum Thema Winterschlaf, ach nein, es war Kirchenschlaf, per elektrifiziertem Sendwisch über

Neueres:

Rt Knack-dinus der Saagenhafte ist in die lichten Gefilden Ahalls eingeritten
Abschiedsworte an unseren lieben Freund, Sasse unseres Reychs.

Älteres:

Ambtliches Protokollum der 1385. Sippung (29.10.2013)
Zahllose Heerscharen von Knappen, Junkern und Rittern, hauptsächlich aus verschiedenen anderen Weserreychen, standen urplötzlich vor der Burgpforte und fanden eine hertzliche Aufnahme in der h. Porta Westfalica.

 Reych 356. Schlaraffia® Porta Westfalica.

 Die Seite wurde aktualisiert am 12/2023